Gott weint, wenn es dir schlecht geht

[georgette]

Notebook kaputt, 11. Feb 02
Als Informatik Student fahre ich jeden Tag mit dem Zug von Zuerich nach Rapperswil zur Fachhochschule. Auf dem Weg zur Schule arbeite ich oft mit meinem Notebook oder unterhalte mich mit Schulkollegen. Am Tech geniessen wir einen recht hohen technischen Standart, z.B. sind unsere Klassenzimmer mit einem Netzwerk für die Notebooks ausgeruestet. Durch das Nerzwerk koennen unsere Notebooks miteinander kommunizieren und z.B. Dateien austauchen oder Chatten. Wir entdeckten das Netzwerk auch für Multiplayer PC-Games, in denen wir gegeneinander spielen koennen. Am Donnerstagmittag des 11. Februars spielten wir einmal mehr das Game UT, bei dem man die Mitspieler mit Waffen bekaempfen muss. Das Game ist eine recht brutale Sache, so habe ich meine Zweifel, ob es Gott gefaellt.
Ich hatte gemerkt, dass solche PC-Games in mir Aggressionen geweckt haben und sich negativ auf meinen Charakter auswirkten. Auch wenn dies nur als ein simples Spiel scheint und der virtuelle Kampf "nur" im Kopf abgeht, ist es immer noch derselbe Kopf, der im realen Leben über Tot und Leben entscheidet. Wir entscheiden ja auch mit Gedanken, und nicht mit dem physischen Handeln.
[Zeitsprung- -> Feierabend]
Nach der Schule nahm ich mit einem Schulkollegen die S-Bahn in Richtung Zürich. Wir packten unterwegs unsere Notebooks hervor und fingen an das Game UT zu spielen. Als wir in Zürich ankamen, verstaute ich das Notebook wieder in der Tasche und stieg anschliessend aus. Mein Anschlusszug nach Regensdorf war noch nicht da, also warte ich noch eine Weile am Perron des Gleis 21. Etwas später, in der S-Bahn, nahm ich das Notebook wieder hervor, um an meinen Web-Projekten weiterzuarbeiten. Als ich den Computer aufstarten wollte, staunte ich nicht schlecht, als ich sah, dass das ganze Bild voellig verzerrt war; Die Zeichen waren unleserlich. Es sah aus, als ob ich einen Premiere kodierten Film vor mit haette- die reinste Flimmerkiste. Ich fragte mich, wie das bloss geschehen konnte, ich hatte keine Ahnung. Ich schlug nirgendwo mit dem Notebook an, schuettelte es nicht usw. Ich aergerte mich ein Wenig, weil ich das Notebook erst vor kurzem gekauft hatte und ich nun schon zur Reparatur musste. Am naechsten Tag zeigte ich den Schulkollegen den neuen "gratis Premiere-Schluessel", auch sie konnten sich das "Phaenomen" mich erklaeren.
Noch am selben Tag bot mir ein Schulkollege an, mit ihm zur Reparatur nach Zuerich zu fahren. Ich freute mich sehr über seine Hilfsbereitschaft und sagte ihm natuerlich zu. Wie fuhren noch am selben Nachmittag nach Zürich zum Servicecenter des Notebookherstellers. Die Leute vor Ort sagten, dass sie sich die Sache ansehen wuerden und mir wieder Bescheid geben wuerden. Zwei Tage spaeter konnte ich das reparierte Notebook wieder abholen. Die Fehlerursache war nach wie vor unbekannt, es ging einfach nicht mehr.
Nun aber, was hat dies mit einem Erlebnis zu tun, fragst du dich vielleicht. Im Nachhinein ist mir klar geworden, dass ich es mit dem Gamen übertrieben hatte und ich beinahe in eine kleine Spielsucht geraten wäre. Fakt ist, waere der Defekt nicht gewesen, hätte ich weiter gespielt und weiter geballert. Der Defekt hat mir jedoch so einen Strich durch die Rechnung gezogen; Seitdem spiele ich keine Ballergames mehr.
Ich kann dieses Erlebnis nur auf Gottes Wille zurückführen. Es liegt auf der Hand, dass es Gott nicht gefaellt, wenn wir uns von ihm abwenden und uns etwas anderem zuwenden. Bei mir war dies so. Mit dem Gamen verbrachte ich die Zeit am Mittag mit dem PC, und nicht mit dem Herr des Universums. Zwangslaeufig hatte ich so Gott in einem Bereich meines Alltags den Ruecken zugedreht.
Ich moechte nicht sagen, dass Gamen generell aus sich von Gott schlecht sein muss. Vielmehr finde ich es interessant sich zu fragen, ob ich Gott in diesem Punkt den 1. Platz gebe. Gott sehnt sich nach uns und moechte, dass er in unseren Lebensbereichen an 1. Stelle steht.